HAKOMI®-Therapie - körperorientierte Psychotherapie

(HAKOMI)

Eine Methode/Therapie aus der Kategorie Psychologie, Verhalten, Gespräch


Bei Hakomi® handelt es sich um eine erfahrungs- und körperorientierte Methode der Psychotherapie. Entwickelt wurde diese Therapie um das Jahr 1970, von Ron Kurtz (1934 bis 2011). Wilhelm Reich und auch Alexander Lowen entwickelten eine Methode der Körperpsychotherapie. Diese ist eine eigene Methode und wurde anschließend integriert.

Wer bist Du?

Dies umschreibt das Wort Hakomi®, wobei es auch der, der du bist umschreiben kann. Das Wort kommt von den Hopi-Indianer und umschreibt treffend die Aussage oder den Kern dieser Methode. Hierbei handelt es sich genauer um die Erforschung der Organisation von sich selbst. Dabei wird bei der Hakomi® Methode die systemische Therapie und Psychotherapie kombiniert. Dies geschieht ebenfalls mit östlicher Philosophie und Techniken, die körperzentriert sind. Bei Kurtz werden fünf Prinzipien durch Hakomi® verbunden. Hierzu gehören:

  • die innere Achtsamkeit
  • Selbstorganisation
  • Gewaltfreiheit
  • Geist- und Körpereinheit
  • Einheit

Bei dem Prinzip der Achtsamkeit geht es nach Nyanaponika darum, das klare und abgelenkte Beobachten von dessen, was gerade im Augenblick der jeweiligen derzeitigen Erfahrung, wozu die äußere und innere Erfahrung gehören, in Wirklichkeit vor sich geht. Allerdings ohne, dass hier eine bewertende Stellung genommen wird. Der Unterschied in der Verhaltenstherapie wie nach Jon Kobat-Zinn wendet die Achtsamkeitsübung bei Hakomi® den Bewusstseinszustand bei der Achtsamkeit direkt bei der therapeutischen Arbeit an. Dabei wird die gegenwärtige Erfahrung in der therapeutischen Arbeit vertieft und auf verschiedene Ebenen des Erlebens verteilt. Diese können sowohl körperliche wie auch emotional, mit allen Sinnen erlebt werden. Dabei integriert die Hakomi®-Methode die Achtsamkeit direkt in den therapeutischen Prozess mit ein. Dies geschieht schon seit der Entstehung der Methode in den 1970er Jahren.

Weitere Prinzipien der Hakomi-Methode

Bei dem Prinzip der Vernetztheit wird davon ausgegangen, das alle Dinge sich an die Theorie von komplexen adaptiven Systemen anlehnen. Hierbei schlägt sich bei der Hakomi®-Therapie in der Praxis die grundsätzliche systemische Sichtweise nieder, was sowohl die Innenwelt des jeweiligen Klienten sowie ebenfalls die therapeutische Beziehung betrifft. Dabei sind auch subtile Formen wie zum Beispiel Manipulation, Drängen, Konfrontation und Suggestion eine Art der Gewalt. Laut Kurtz gilt aber das Prinzip der Gewaltfreiheit, wofür von Kurzt spezielle Techniken entwickelt wurden. Diese Techniken ermöglichen es, an inneren Barrieren und Widerständen vollkommen gewaltfrei zu arbeiten. Dabei geht Kurtz davon aus, dass durch diese Gewaltfreiheit Vertrauen aufgebaut wird und somit ein tieferer Zugang zu geschützten innern Bereichen möglich werden kann. Zusätzlich wird durch diese Weise die Arbeit für den Therapeuten erleichtert und somit weniger anstrengend.

Die Fähigkeit der Selbstheilung

Hierbei zählt das Prinzip wobei die Selbstorganisation oder Organizität als gegeben vorausgesetzt wird. Dies bedeutet das jedem Lebwesen die Fähigkeit zur Selbstheilung in sich gegeben ist. Bei der Hakomi® Körpertherapie versucht hier der Therapeut diesem Prozess zu folgen, anstatt sich nach seinen eigenen Vorstellungen zu orientieren und somit bestimmte Ziele zu erreichen und anzusteuern. Dabei versucht der Therapeut bessere Bedingungen zu schaffen und die beobachtete Innenwelt des Klienten soll so selbst die Richtung vorgeben. Hierbei soll sich der Klienten frei bewegen und um überholte Begrenzungen zu lösen und neue und damit erweiterte Erfahrungen machen zu können.

Zuletzt folgt noch das Prinzip der Geist- Körpereinheit und betont die Untrennbarkeit von Geist und Körper. Hier können über den Körper bestimmte Ebenen und damit prägende Erfahrungen zugänglich gemacht werden. Diese Erfahrungen sind meistens nicht mental bewusst. Hier gilt die Annahme, dass alle körperlichen, geistigen und seelischen Prozesse untrennbar und fest miteinander verbunden sind. Diese Annahme spielt bei allen Psychotherapiemethoden, die sich auf den Körper beziehen, eine wichtige Rolle und erfährt zusätzlich noch durch neuere Forschungsergebnisse in der Neurobiologie Unterstützung.

Eine andere Art, sich besser kennenzulernen

Dies ist ebenfalls bei Hakomi® möglich, wobei viele Dinge ans Tageslicht treten können. Natürlich immer nur dann, wenn der Klient das auch zulässt. Erfahrungen die vielleicht schon lange verschüttet liegen, sich aber immer wieder bemerkbar machen. All dies wird bei Hakomi® erlebt, wobei das Tempo hier keine Rolle spielt. Natürlich kann es auch einmal zu Unstimmigkeiten während der Therapie kommen, doch diese werden nicht als Störung empfunden. Vielmehr kann so ein besseres Vertrauensverhältnis aufgebaut und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden. Der Therapeut setzt hier kein Ergebnis, ist also ergebnisoffen. Der Ausgang bleibt so immer offen, wobei es natürlich immer einmal zu Rückschritten kommen kann. Doch das ist kein Versagen, sondern beschreibt nur den Weg zum eigentlichen Ziel. Am Anfang wird hier kein Ziel gesetzt, womit dann die Klienten auch nicht unter Druck geraten. Daher ist die Hakomi-Methode anders als eine normale Psychotherapie, da hier wirklich der Mensch und seine Individualität im Mittelpunkt steht. Durch Hakomi® kann so jeder Mensch mehr über sich selbst erfahren, was in der heutigen Zeit mehr als wichtig sein kann. Eine Therapie, die eigentlich von allen herkömmlichen Therapien abweicht. Der Mensch steht hier vollkommen im Mittelpunkt. Egal welche Erfahrungen und Erinnerungen vorhanden sind. Ein neuer Weg, der alles mit einbezieht.

Kann Hakomi® durch die Krankenkasse abgerechnet werden?

Leider nicht, da es sich bei Harkomi um kein anerkanntes Verfahren handelt. Dies gilt übrigens für die gesamte Körperpsychotherapie, wozu auch Hakomi® gehört. Dies kommt daher, dass hier bei der Arbeit die individuelle Struktur des Menschen und der jeweiligen Persönlichkeit. Dies bedeutet das auf diese Art und Weise innere Konflikte, die ungelöst sind, wozu auch unbewusste Anschauungen einhergehen können. Diese werden auf die Körperebene wiedergegeben und drücken sich auch in der Beziehungsentfaltung au. Hierbei wird das individuelle Potenzial begrenzt und kann sich so entfalten. Selbst wenn es schon die eine oder andere Bestätigung durch die Neurobiologie gibt, haben die Krankenkassen dieses System der Heilung noch nicht aufgenommen. Dabei wird immer wieder bestätigt, wie schon bei Säuglingen die Bindung sich auf die individuelle Selbstorganisation ausprägt. Hierbei ist die Verankerung neuer Erfahrungen auf der Ebene des Erlebens eines der Kernelemente, auf die sich Hakomi® bezieht. Gewaltfrei ist hier wichtig, denn die Zusammenarbeit lässt keinerlei Zwang zu. Somit bestimmt in diesem Fall einmal der Klienten, in welchen Schritten und, mit welchem Tempo der Therapeut vorgeht. Bewusst wird hier auch auf den Ausdruck Patient verzichtet, da es sich um eine schrittweise Zusammenarbeit handelt. Hier gibt der Klient das Tempo vor. Da es hier keine vorgeschriebenen Schritte gibt, hat die Krankenkasse Hakomi® bisher noch nicht anerkannt.


Letzte Änderung: 21.06.2017

Autor/in und inhaltlich verantwortlich
Wilhelm Roth, Paartherapeut, Mediator, Körperttherapeut, Coach, Heilpraktiker, Dipl. Ing., Frankfurt am Main

Alle Rechte und Pflichten des Textes "HAKOMI®-Therapie - körperorientierte Psychotherapie" liegen beim Autor/den Autoren. Der Betreiber dieses Verzeichnisses übernimmt keine Haftung für Schäden, die sich aus dem Gebrauch oder etwaigem Missbrauch der hier vorgestellten Methode HAKOMI®-Therapie - körperorientierte Psychotherapie ergeben.

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