Mönchspfeffer als Heilpflanze - oft unterschätzt oder eher nutzlos?

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Pflanzenheilkunde, Kräuterheilkunde

Mönchspfeffer gilt bereits seit der Antike als Heilpflanze, die gegen verschiedene Leiden zum Einsatz kommt. Bei vielen Beschwerden soll das als Heilpflanze und Hausmittel bekannte Gewächs Linderung bei Patienten schaffen. Dieser Ratgeber gibt Informationen zu den Hintergründen des Mönchspfeffers: Was genau ist Mönchspfeffer, welche Inhaltsstoffe enthält er und welche Wirkungen werden ihm nachgesagt? Zusätzlich gibt dieser Text Infos und Tipps zur Einnahme des Mönchspfeffers bezüglich Dosierungsart und –umfang.

Mönchspfeffer als Heilpflanze

Die Kräfte der Natur können bei einigen gesundheitlichen Problemen sehr hilfreich sein - so hilft nicht nur beispielsweise das Hirtentäschelkraut gegen Regelschmerzen, sondern auch dem Mönchspfeffer werden heilende Wirkungen nachgesagt.

Mönchspfeffer - was ist das eigentlich?

Der Mönchspfeffer gehört zu den Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae) und blüht zwischen Juni und September. Die Pflanze zeichnet sich durch ganz konkrete Merkmale aus:

  • Der Strauch kann drei bis fünf Meter hoch werden.
  • Der Strauch hat einen vierkantigen Stängel.
  • Die Blattoberseite bei Mönchspfeffer ist dunkelgrün, während die Unterseite weißfilzig behaart ist.
  • Mönchspfeffer hat kleine Blüten, die rosa, violett oder blau gefärbt sind.
  • Die Frucht des Mönchspfeffers ist eine Steinbeere, die bräunlich-schwarz gefärbt ist.

Zu finden ist der Mönchspfeffer im gesamten Mittelmeerraum und in West-Asien. Der Strauch wächst vor allem in Küstennähe und am Flussufer.

Ursprünglich wurde der Mönchspfeffer von Mönchen und Nonnen genutzt, denn die Heilpflanze soll die Lust verringern. Wissenschaftlich erwiesen ist dieser Mythos allerdings nicht. Dafür wird der Mönchspfeffer bis heute gerne bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt. Mönchspfeffer soll vor allem bei Frauen regulierend auf den Hormonhaushalt einwirken, weshalb die Heilpflanze speziell bei verschiedenen Frauenleiden gerne zum Einsatz kommt:

  • Menstruationsbeschwerden
  • Unregelmäßigkeiten der Regelblutung
  • PMS (Prämenstruelles Syndrom)
  • Beschwerden in den Wechseljahren
  • Schwellungen und Spannungen in den Brüsten

Außerdem soll Mönchspfeffer in der Homöopathie auch bei Impotenz und Depressionen Anwendung finden – und eine geringe Milchproduktion von Müttern ankurbeln.

Achtung: Während Stillzeit und Schwangerschaft wird allerdings dringend von der Einnahme des Mönchspfeffers abgeraten.

Wirkung und Inhaltsstoffe

In der Frucht des Mönchspfeffers sind verschiedene Inhaltsstoffe enthalten:

  • geringe Mengen an ätherischer Ölen
  • Iridoidglykoside
  • Flavone
  • Flavonoide
  • Castin und
  • fette Öle

Als Heilpflanze soll Mönchspfeffer speziell bei Frauen dem Hormonhaushalt auf die Sprünge helfen:

Mönchspfeffer gegen Regelschmerzen

Neben Magnesium und Tees aus Hirtentäschelkraut, Angelikawurzel oder Ingwer wird als Mittel gegen Regelschmerzen gerne auch auf Mönchspfeffer zurückgegriffen. Der Mönchspfeffer wird hier in der Regel in Form von Tabletten über einen Zeitraum von circa drei Monaten eingenommen. In dieser Zeit gehen die Regelschmerzen häufig bereits zurück. Je nach Behandlungslänge können die Regelschmerzen mit dem Mönchspfeffer dann auch für mehrere Monate vollständig verschwinden, wobei krampfartige und andauernde Schmerzen gelindert werden können. Häufig sind die monatlichen Krämpfe und Schmerzen allerdings nicht nach einmaliger Einnahme verschwunden – die Einnahme über den dreimonatigen Zeitraum sollte in dem Fall – nach einer kurzen Unterbrechung und nach Rücksprache mit Frauenarzt und / oder Apotheker – ein weiteres Mal erfolgen.

Mönchspfeffer zur Stabilisierung der Regelblutung

Nicht selten sorgen Hormonschwankungen dafür, dass die Regelblutung eher unregelmäßig ist. Mal länger, mal kürzer, mal früher, mal später. Mit Mönchspfeffer erfolgt ein Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau, wodurch die Regelblutung in ihr regelmäßiges Gleichgewicht kommt.

Mönchspfeffer zur Erfüllung des Kinderwunschs

Frauen mit Kinderwunsch greifen wegen zwei Vorteilen gerne auf den Mönchspfeffer zurück. Zum einen werden Regelschmerzen, die nach Absetzen der Pille häufig sehr stark sein können, gelindert. Zum anderen soll der Mönchspfeffer den Hormonhaushalt dahingehend beeinflussen, dass er sich positiv auf Kinderwunsch und mögliche Schwangerschaft auswirkt.

Mönchspfeffer zur Linderung von Beschwerden

Der weibliche Körper mit seinen Eigenheiten und Leiden wird häufig stark von den Hormonen und dem Gleichgewicht ihres Haushalts beeinflusst. Daher kann Mönchspfeffer auch bei verschiedenen Leiden helfen. Während den Wechseljahren oder bei Brustbeschwerden wirkt der Mönchspfeffer sich positiv auf die Regulierung des Hormonhaushalts aus: Die Beschwerden können geringer werden.

Was ist bei der Einnahme von Mönchspfeffer zu beachten?

Mönchspfeffer lässt sich in ganz unterschiedlichen Ausführungen einnehmen:

  • Tee
  • Extrakt
  • Kapseln
  • Tropfen
  • Globuli
  • Filmtablette
Mönchspfeffer als Heilpflanze
Wer schwanger werden will, kann mit Mönchspfeffer seinen Hormonhaushalt positiv beeinflussen.

Für welche Dosierungsart sich die Patienten entscheiden, hängt unter anderem davon ab, wofür genau der Mönchspfeffer verwendet werden soll. Bei der Dosierung verhält es sich ähnlich. Je nach gewähltem Präparat können allerdings die Inhaltsstoffe bezüglich ihrer Menge variieren. Für die Dosierung gilt jedoch, dass abhängig von den Beschwerden zwischen vier und 240 mg von dem Extrakt eingenommen werden sollten. Um die Dosierung korrekt einzuhalten, sind beispielsweise Tabletten mit bereits vordosierter Menge hilfreich. Unabhängig davon, ob man durch Tees und Extrakte oder durch Kapseln und Filmtabletten die Dosierung selbst bestimmen oder bereits abgemessen dosiert zu sich nehmen möchte, sollten Patienten grundsätzlich zuvor mit einem Arzt und / oder Apotheker über Art und Umfang der Anwendung sprechen. Beim Gespräch mit dem Arzt sollte vor allem geklärt werden, ob sich die Anwendung des Mönchspfeffers überhaupt empfiehlt, denn nicht jeder Körper reagiert gleich – und nicht jeder Patient sollte auf Mönchspfeffer zurückgreifen. Zwar sind die Nebenwirkungen gering, doch zur eigenen Sicherheit sollte das Gespräch mit dem Arzt nicht fehlen.

Fazit: Mönchspfeffer – die Heilpflanze aus der Antike

Bereits seit der Antike ist Mönchspfeffer als Heilpflanze gegen Regelbeschwerden bekannt. Im Mittelalter wurde der Mönchspfeffer allerdings von Nonnen und Mönchen (woher er auch seinen Namen hat) als Mittel gegen die Lust eingenommen, um das Keuschheitsgelübde leichter einhalten zu können. Heute werden dem Mönchspfeffer zahlreiche heilende Wirkungen nachgesagt. Er soll nicht nur gegen Regelschmerzen helfen, sondern auch regulierend bei Wechseljahrbeschwerden, Brustbeschwerden und Unregelmäßigkeiten bei der Regelblutung eingreifen. Außerdem soll er die Erfüllung des Kinderwunsches vorantreiben und Impotenz beim Mann verhindern und behandeln. Im Allgemeinen kommt es auf die Dosierung vom Mönchspfeffer an, weshalb diese auch unbedingt eingehalten werden sollte, um nicht unerwünschte Effekte im Hormonhaushalt und Körper auszulösen.

Bildquellen:
Abbildung 1: © Hans (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: © xusenru (CC0-Lizenz) / pixabay.com


Letzte Änderung: 14.08.2018

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