Haarausfall. Welche Ursache dieser hat und wie man dagegenwirken kann.

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Haare, Haut, Nägel

Haarausfall ist zwar keine typische Männerkrankheit, wohl aber sind Männer mit 40 Prozent deutlich überrepräsentiert in der Gruppe der Betroffenen. Die Frauenquote liegt im Vergleich dazu bei 20 Prozent. Diese Zahlen hält der Bundesverband der Zweithaar-Spezialisten (BVZ) e.V. online vor. Wodurch der Haarausfall bedingt ist und, welche Möglichkeiten es gibt, dagegenzuwirken, verrät der folgende Beitrag.

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Abbildung 1: Männer leiden deutlich häufiger an Haarausfall als Frauen. Da sie tendenziell weniger Haare auf dem Kopf haben, fällt der Haarausfall oft auch viel schneller auf.

Das können Ursachen für Haarausfall sein

Etwa eine Million Deutsche leiden am sogenannten kreisrunden Haarausfall, der im Fachjargon als „Alopecia areata“ bezeichnet wird. Bezeichnend für diese Ursache sind zwei Faktoren: Der Haarausfall schreitet extrem rasch voran und raubt weite Teile des Haares. Der völlige Haarverlust ist ebenso möglich wie der Verlust weiterer Körperbehaarung. Ist Letzteres der Fall, wird die Ursache als „Alopecia universalis“ bezeichnet. Betroffen von dieser massiven Form des Haarausfalls sind auch junge Menschen, die bereits vor der Pubertät oder gar zwischen 20 und 30 Jahren Haare verlieren.

Haarausfall kann auch durch Medikamente oder spezielle Therapien und Behandlungsformen ausgelöst werden. Der Haarausfall als Folge der Chemotherapie ist das mitunter bekannteste Beispiel. Zu erklären ist dieser so: Zytostatika, die bei einer Chemotherapie verabreicht werden, sind so gebaut, dass sie vor allem die Zellen im Körper angreifen, die schnell wachsen können. Dazu zählen nicht nur Krebszellen, sondern auch die Haare.

Die Trichotillomanie ist eine Krankheit, die den Haarmangel lediglich als Effekt mit sich trägt. Das bedeutet: Bezeichnet wird so eine Störung, die die Menschen bewusst oder unterbewusst dazu animiert, sich die Haare auszureißen. Vor allem das Kopfhaar, aber auch Wimpern und Augenbrauen sind davon betroffen.

Grundsätzlich gilt: Ist der Körper aus dem Gleichgewicht, kann das zu Haarausfall führen. Mangelerscheinungen (beispielsweise durch eine einseitige Ernährung) oder Funktionsstörungen (beispielsweise der Schilddrüse) können weitere Gründe für Haarausfall sein.

Mangelerscheinungen sind häufig auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. Neben den Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen, die ein gesundes Haarwachstum erst möglich machen, rückt zunehmend häufiger das Problem, dass der menschliche Körper übersäuert oder durch Gifte und Ablagerungen in Mitleidenschaft gezogen wird. An welchem Punkt sich diese Gefährdung des Körpers dann zeigt – in Form von Gelenkproblemen, Allergien oder eben Haarausfall – ist abhängig vom jeweiligen, menschlichen Körper.

Weitere Gründe für den Haarausfall, die Kinder, Frauen und Männer betreffen können

Neben den bisher erläuterten Gründen, die vielen Menschen unterschiedlichen Geschlechts die Haarpracht rauben, gibt es auch geschlechtsspezifische Ursachen für den Haarausfall.

Bei Frauen nennt der BVZ diese Gründe: Erbliche Faktoren (u.a. androgenetische Alopezie), Verschiebung des hormonellen Gleichgewichts, Chemotherapie, Alopezia Areata, Funktionsstörungen der Schilddrüse, Infektionen, Vergiftungen, Stoffwechselerkrankungen, Stress und Mangelernährung. Ab einem Haarverlust von mehr als 100 Haaren am Tag spricht man offiziell vom „Haarausfall“. 50 bis 100 Jahre täglich zu verlieren, ist hingegen ganz normal.

Bei Männern nennt der BVZ diese Gründe: Erbliche Faktoren (u.a. androgenetische Alopezie), Alopezia Areata, Chemotherapie, Stress, Krankheiten und Mangelerscheinungen. Auch bei Männern gilt: Ab einem Haarverlust von 100 Haaren am Tag ist auch Männern die Rede von „Haarausfall“. Weitere Ursachen für Haarausfall bei Männern können auch zu Sonderformen führen wie etwa dem diffusen oder vernarbenden Haarausfall.

Bei Kindern nennt der BVZ diese Gründe: Trichotillomanie, Erbkrankheiten, Stoffwechselstörungen und -erkrankungen, Chemotherapie und Alopezia Areata.

Frau ohne Haare

Abbildung 2: Eine üppige Haarpracht steht vor allem bei Frauen für Gesundheit und Schönheit. Umso schwerer hat es das weibliche Geschlecht, wenn aufgrund einer Krankheit oder einer hormonellen Dysfunktion die Haarpracht schwindet.

Erst wenn die Ursache belegbar ist, kann eine Therapie folgen

Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass die Haarpracht sich überdimensional verringert. Bei Männern wie Frauen spricht man von „Haarausfall“, wenn mehr als 100 Haare am Tag ausfallen. Mithilfe des Hausarztes, des Hautarztes oder des Gynäkologen müssen die Betroffenen dann herausfinden, welche Gründe den Haarausfall bedingen. Ist dies erfolgt, kann eine zielgerichtete Behandlung eingeleitet werden.

  • Grundsätzlich ist es möglich, den Haarausfall zu „verstecken“. Das passiert üblicherweise durch entsprechende Haarteile, die entweder die Fülle wieder in die Haarpracht zurückbringen oder aber eine komplett neue Frisur auf den Kopf zaubern. Letzteres ist sicherlich auffälliger und nicht anzuraten, wenn der Haarausfall heimlich verdeckt werden soll.

  • Die Transplantation von Haaren ist eine vergleichsweise aufwendige, aber langfristige Lösung des Haarausfalls. Anstelle allmorgendlich die künstliche Haarpracht in Form einer Perücke auf dem Kopf zu drapieren, ist transplantiertes Haar eine fest verbundene Lösung – ähnlich wie die künstliche Verlängerung des Haares mit Extensions.

  • Grundsätzlich sollte der Ansatz sein, ein gesundes Leben zu führen, um präventiv dem Haarausfall vorzubeugen. Auch wenn dieser bereits eingetreten ist und auf eine Mangelerscheinung zurückzuführen ist, gibt es Möglichkeiten, den Haarausfall einzudämmen. Eine Ernährungsumstellung, die Entsäuerung und Remineralisierung des Körpers können hier ebenso eine Rolle spielen wie etwa die Darmsanierung, der Abbau von Ängsten und Stress sowie die Umstellung der Körperpflege (unter Berücksichtigung spezieller Pflegeprodukte).

Abbildung 1: pixabay.com © 858265 (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: unsplah.com © Janko Ferlic (CC0 Public Domain)


Letzte Änderung: 19.06.2020

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